Am Samstag ist es soweit: Mit über 800 Kuhschellen: Bad Hindelang will Weltrekord im Kuhschellenläuten aufstellen

16. März 2023 10:45 Uhr von Redaktion all-in.de
Kuhschellen zählen in Bad Hindelang und in den ganzen Allgäuer Alpen und der Region zum Kulturgut. (Symbolbild)
IMAGO / MiS

An diesem Samstag ist es in Oberjoch in Bad Hindelang soweit: Dann will man sich dort mit über 800 Kuhschellen im Guinnessbuch der Rekorde verewigen.

Mit mindestens 800 Kuhschellen möchten die Organisatoren des Telemark-Weltcup-Finales des internationalen Ski-Verbandes (FIS) an diesem Samstag, 18. März, 12 Uhr, im Ski- und Bergdorf Oberjoch den Weltrekord im Kuhschellenläuten knacken. "Das 'Kulturgut Schellen' und die Alpwirtschaft noch stärker in das öffentliche Bewusstsein rücken und sich im 'Guinnessbuch der Rekorde' verewigen" ist laut einer Pressemitteilung das Ziel.

Allgäuer Kulturgut Kuhschelle

"Die Bedeutung der Schelle für das Allgäu im Allgemeinen und für Bad Hindelang im Besonderen ist das zentrale Thema der Veranstaltung", so der Bad Hindelanger Tourismusdirektor Maximilian Hillmeier. Der Weltrekordversuch sei eine einmalige Chance, das Allgäu als Kulturstandort und als Lebensraum zu präsentieren mit dem Schwerpunkt der Allgäuer Alpwirtschaftskultur, die eine besonders regionalspezifische Identität habe. 

Kuhschellen zählen in Bad Hindelang und in den ganzen Allgäuer Alpen und der Region zum Kulturgut. Im Allgäu trägt das Vieh in den Bergen kleine Schellen, um für Alphirten besser auffindbar zu sein. Große Zugschellen (Foto) werden Allgäuer Kühen ausschließlich als Schmuckstücke umgehängt – etwa beim Alpabtrieb (Viehscheid) – und sind der Stolz vieler Bauern und Älpler.
Kuhschellen zählen in Bad Hindelang und in den ganzen Allgäuer Alpen und der Region zum Kulturgut. Im Allgäu trägt das Vieh in den Bergen kleine Schellen, um für Alphirten besser auffindbar zu sein. Große Zugschellen (Foto) werden Allgäuer Kühen ausschließlich als Schmuckstücke umgehängt – etwa beim Alpabtrieb (Viehscheid) – und sind der Stolz vieler Bauern und Älpler.
Wolfgang B. Kleiner

 

641 würden schon für das Guinnessbuch reichen

Der derzeitige Weltrekord im Guinnessbuch der Rekorde wurde 2009 aufgestellt: Im September 2009 ließen exakt 640 Personen in Boswil (Schweiz) rund 700 Kuhglocken gemeinsam erklingen. "Im November desselben Jahres waren im niederbayerischen Rinchnach 1.370 Glocken gleichzeitig zu hören – im Rekordbuch eingetragen ist diese Leistung jedoch nicht", heißt es in der Pressemitteilung. Die anvisierten 800 Kuhschellen würden also für den offiziellen Weltrekord reichen. Jeder Teilnehmer erhält eine Startnummer – der Rekordversuch wird notariell überwacht. 

 

Am Samstag um 11 Uhr geht es los

Am Samstag ist dann auch eine Dirigentin des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes vor Ort, um den Takt vorgeben. Außerdem werden 20 Alphornbläser aus Oberjoch ebenfalls für die musikalische Untermalung mit von der Partie sein. Treffpunkt für das "Kuhschellen-Spektakel" ist um 11 Uhr an der Talstation der Grenzwiesbahn Oberjoch.

Im Rahmen des Telemark-Weltcup-Finales

Das Schellenläuten für die heimische Alpwirtschaft ist eingebettet in das Weltcup-Wochenende der besten Ski-Telemarker (16. - 18. März 2023) an der Grenzwiesbahn im Skigebiet Oberjoch. Das FIS-Weltcup-Finale bildet den Saisonabschluss der Telemarker. Die besten Athletinnen und Athleten ihrer Zunft werden mit den Weltcup-Kristallkugeln der FIS ausgezeichnet. Je Geschlecht gibt es drei Disziplinen-Trophäen und einen Gesamt-Weltcup. "Der Telemark-Ski-Weltcup passt als Rahmen perfekt, da Schellen bei Skirennen und Wintersportveranstaltungen im Alpenraum seit jeher ein fester Bestandteil sind. Dass wir zum Saisonfinale im Telemark-Weltcup Gastgeber sein dürfen, ist zugleich eine große Ehre für Bad Hindelang und das gesamte Allgäu", so Christian Leicht vom Deutschen Skiverband (DSV).

 
Zum Organisationsteam des Schellenweltrekords gehören neben der Gemeinde der DSV ebenso maßgeblich wie die Allgäu GmbH, der Allgäuer Skiverband (ASV) und der SV Hindelang sowie die Allgäuer Zeitung – und auch der Alpwirtschaftliche Verein im Allgäu e.V. unterstützt den Weltrekordversuch. Die Schirmherrschaft hat die Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller übernommen.