Schon einzelne Personen können Auslöser sein: Gefahr von Lawinen ist in den Allgäuer Alpen in höheren Lagen aktuell erheblich

25. Januar 2023 11:13 Uhr von Josef Brutscher
Die Lawinengefahr ist in den Alpen gerade vor allem in höheren Kammlagen erheblich. (Symbolbild)
Die Lawinengefahr ist in den Alpen gerade vor allem in höheren Kammlagen erheblich. (Symbolbild)
picture alliance / -/Kantonspolizei Wallis/Keystone/dpa | -

Dass der Schnee in diesem Winter nun endgültig in den Alpen angekommen ist, ist für Wintersportler eine feine Sache. Doch es ist Vorsicht geboten. Denn mit dem Schnee steigt auch die Lawinengefahr. In Lech in Vorarlberg ging am Montag bereits die dritte Lawine in diesem Winter ab - und auch im Allgäu ist die Lawinengefahr aktuell erhöht.

Wind sorgt durch Schneeverwehungen für erhebliche Lawinengefahr

Der Lawinenwarndienst Bayern meldet momentan zwar in tieferen Lagen eine eher geringe Gefahr (Stufe 1 von 5) vor Lawinenabgängen, doch in höheren Lagen sieht es anders aus. Oberhalb der Baumgrenze wird die Lawinengefahr in den Allgäuer Alpen gerade als erheblich (Stufe 3 von 5) eingestuft. Das Problem, das für diese Gefahr sorgt, ist dem Lawinenwarndienst Bayern nach der Triebschnee.Der Wind der am Montag und in der Nacht zum Dienstag in den Bergen mit teils 80 km/h wütete, sorgte nämlich dafür, dass der lockere Schnee verweht wurde und sich an gewissen Stellen sammelte. So entstanden vor allem oberhalb der Baumgrenze frische und umfangreiche Triebschneeansammlungen. 

Einzelne Personen oder nur die Sonne können Lawinen auslösen

Gerade diese Schneemassen, die sich in Rinnen, Mulden, hinter Geländekanten oder in kammnahen Steilhängen gesammelt haben, können gefährlich werden. Wie der Lawinenwarndienst Bayern erklärt, kann hier schon das Gewicht eines einzelnen Menschen ausreichen, um eine Schneebrettlawine auszulösen. Allerdings kann es auch sein, dass es diese zusätzliche Belastung überhaupt nicht braucht. Dennwenn dann am Dienstag die Sonne heraus kommt, kann das schon reichen um eine Lawine abgehen zu lassen. Wie der Lawinenwarndienst Bayern mitteilt, kann der Sonnenschein "in höheren Lagen aus felsdurchsetztem Steilgelände auch Selbstauslösungen mittelgroßer Lockerschnee- und Schneebrettlawinen möglich" machen. Insgesamt könnten die Schneebretter und Lawinen eine mittlere Größe erreichen. Jedoch berichtet der Lawinenwarndienst Bayern auch, dass in den nächsten Tagen die Lawinengefahr vermutlich langsam zurückgehen wird.