Dass Trickbetrugs-Maschen nicht nur älteren Menschen gefährlich werden können, sondern auch jüngeren Leuten, zeigte ein Vorfall am Montag in Kempten. Eine 19-jährige Frau verlor dort einen vierstelligen Geldbetrag, weil sie Codes von Wertguthaben-Karten an falsche Polizeibeamte durchgab.
Daten der jungen Frau tauchten angeblich in Drogenfall auf
Die 19-Jährige hatte laut Polizeibericht am Montag im Laufe des Nachmittages einen Telefonanruf bekommen. Sie wurde von zwei angeblichen Polizeibeamten von Interpol angerufen, die ihr erzählten, dass ihre Personalien in einem großen Drogenfall aufgetaucht seien und deshalb auch Interpol ermittle. Aus diesem Grund forderten die vermeintlichen Polizisten die junge Frau auf, ihr Bankkonto zu leeren. Dieses werde nämlich zeitnah eingefroren. Die "Beamten" wiesen die 19-Jährige an, dass sie ihr Geld "geschützt" in Prepaid-Wertguthaben-Karten investieren solle.
19-Jährige gibt Betrüger Wertkarten-Codes durch
Die Frau hob daraufhin ihr Tageslimit von ihrem Konto ab und kaufte in einem Elektronikfachmarkt in Kempten Guthaben-Karten im Gegenwert einer niedrigen vierstelligen Summe. Anschließend gab sie die Codes der Karten über das Telefon an die vermeintlichen Polizisten weiter.
Echter Polizist bewahrt junge Frau vor größerem Schaden
Die dreisten Betrüger wiesen die 19-Jährige daraufhin nochmal an, weitere Karten zu kaufen. Daraufhin wollte die 19-Jährige erneut Wertguthaben-Karten in einem Discounter in Kempten kaufen. Als die Frau mit den Karten an der Kasse war, fiel sie jedoch einem außerdienstlich anwesenden Polizeibeamten auf. Der Mann, der wirklich Polizist ist, sprach die junge Frau an und klärt sie über die Betrugsmasche auf. Die Frau verzichtete daraufhin natürlich auf den Kauf weiterer Karten. So wurde die 19-Jährige vor noch höherem Schaden bewahrt. Sie erstattete im Anschluss Anzeige. Die Polizeiinspektion Marktoberdorf hat die Ermittlungen aufgenommen.