Wissenswertes rund um den Notruf 112: BRK Oberallgäu klärt auf, wann und wie ein Notruf erfolgen sollte

8. Februar 2023 10:41 Uhr von Bayerisches Rotes Kreuz BRK Oberallgäu
Unter der 112 erreicht man immer Hilfe. Doch worauf muss beim Notruf achten? (Symbolbild)
Unter der 112 erreicht man immer Hilfe. Doch worauf muss beim Notruf achten? (Symbolbild)
Ralf Lienert

„Sehr vielen Menschen ist nicht bekannt, dass es sich bei der 112 um eine EU-weit einheitliche und gebührenfreie Notrufnummer handelt, über die Rettungsdienst und Feuerwehr alarmiert werden“, sagt Peter Fraas, Rettungsdienstleiter beim Bayerischen Roten Kreuz (BRK) im Kreisverband Oberallgäu. „Zudem herrscht viel Unsicherheit darüber, in welchen Fällen man dort anrufen sollte, wen man unter der 112 überhaupt erreicht und wie man sich bei einem Notruf richtig verhält“, weiß er. Anlässlich des Europäischen Tags des Notrufs, der alljährlich am 11.2. begangen wird, klärt der Experte über Wissenswertes rund um die 112 auf.

In ganz Europa 112

Wer in einem der 27 EU-Mitgliedsstaaten (sowie in 16 weiteren europäischen Ländern) Hilfe durch Feuerwehr und Rettungsdienst braucht, muss sich einfach nur drei Zahlen merken: 112. So lautet die europaweit einheitliche Notrufnummer. Diese ist aus allen Telefonnetzen ohne Vorwahl und gebührenfrei erreichbar.

112 für Rettungsdienst und Feuerwehr

„Der Anrufende gelangt über die 112 sofort zu einer Notrufzentrale oder Integrierten Rettungsleitstelle. Je nachdem um was für eine Art von Notfall es sich handelt, schicken die Mitarbeitenden dort innerhalb kürzester Zeit die geeigneten Rettungsmittel zum Ort des Geschehens, seien es ein oder mehrere Rettungsfahrzeuge, Notarzt, Rettungshubschrauber oder Feuerwehr“, erklärt Peter Fraas.

Wann sollte die 112 gewählt werden?

„Die 112 darf und sollte angerufen werden, wenn die Feuerwehr benötigt wird oder wenn eine Person akute gesundheitliche Probleme hat bzw. Lebensgefahr besteht“, so Fraas. Als einige Beispiele hierfür nennt er schwere Verletzungen, Verbrennungen oder Vergiftungen, starke Blutungen oder Unterkühlung, Stromunfälle, schwere allergische Reaktionen, Bewusstlosigkeit, Atemnot, Herz-Kreislauf-Stillstand, Schock, Schmerzen in der Brust, Verdacht auf Schlaganfall oder Herzinfarkt und vieles mehr. „Bei einem Notfall ist die frühzeitige Alarmierung des Notrufs 112 von entscheidender Bedeutung“, betont er. „Denn oft geht es um Minuten.“

Keine Angst vor dem Notruf!

„Haben Sie keine Angst, bei einem Notfall den Notruf zu alarmieren, Sie können dabei nichts falsch machen“, versucht Peter Fraas eine weit verbreitete Angst zu nehmen. In der Notrufzentrale oder Rettungsleitstelle nehme geschultes, oft mehrsprachiges Personal den Anruf entgegen. Es werde nicht erwartet, dass der Anrufende die berühmten 5 W (Wer? Wo? Was? Wie? Warten auf weitere Anweisungen) auswendig herunterbetet. „Vielmehr führt das Leitstellenpersonal den Anrufenden ruhig und sachlich durch das Gespräch und fragt gezielt alle erforderlichen Informationen ab“, beruhigt er. Bei Bedarf gäben die Mitarbeiter auch telefonische Hilfestellungen bzw. Anleitungen, was der oder die Ersthelfer:innen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes tun sollten. „Noch etwas ist ganz wichtig bei dem Anruf: bitte legen Sie erst dann auf, wenn das Gespräch seitens der Leitstelle beendet wird!“ Übrigens: Den Notruf aus Spaß oder als Telefonstreich anzurufen, ist nicht lustig, sondern strafbar! Notrufnummern in Deutschland:

  • Rettungsdienst/Notarzt, Feuerwehr: 112
  • Polizei: 110

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