Razzia im Unterallgäu: Illegales Glücksspiel in Bad Wörishofen? Polizei stürmt Haus und überrascht 13 Menschen

12. Februar 2023 07:40 Uhr von Redaktion all-in.de
Weil es zu illegalen Pokerrunden in einem Lokal in Bad Wörishofen gekommen sein soll, stürmten Polizisten am Samstagabend das Haus und nahmen mehrere Verdächtige fest.
Weil es zu illegalen Pokerrunden in einem Lokal in Bad Wörishofen gekommen sein soll, stürmten Polizisten am Samstagabend das Haus und nahmen mehrere Verdächtige fest.
Michael Mayr

Wegen des Verdachts auf illegales Glücksspiel haben Spezialkräfte der Bayerischen Polizei am späten Samstagabend in Bad Wörishofen ein Haus gestürmt und durchsucht. Der Razzia im Unterallgäu gingen laut Polizeisprecher Holger Stabik mehrmonatige Ermittlungen voraus.

Polizei überrascht 13 Menschen beim Spielen

Um 23 Uhr schlugen die Einsatzkräfte des Unterstützungskommandos (USK) zu: Das umstellte Gebäude in einem Gewerbegebiet in Bad Wörishofen stürmten sie binnen kürzester Zeit, um die potenziellen Glücksspieler auf frischer Tat zu ertappen. Das gelang den Beamten des USK auch: Sie überraschten 13 Menschen im Alter von 22 bis 70 Jahren beim Spielen. 

Ob es sich dabei auch wirklich um illegales Glücksspiel handelt, wird laut Stabik Gegenstand der weiteren Ermittlungen sein. Die Tatverdächtigen erwarten nun Strafverfahren, weil sie unter dem Verdacht stehen, sich an einem unerlaubten Glücksspiel beteiligt zu haben. 

Ungenehmigter Wettautomat löst Ermittlungen aus

Angefangen hatten die Ermittlungen wegen eines ungenehmigten Wettautomaten in dem durchsuchten Lokal, den die Polizei im Juni 2022 entdeckte. Im August vergangenen Jahres erhielten die Beamten zudem den Hinweis, dass in dem Haus wiederholt illegales Glücksspiel in Form von Pokerrunden stattfinde. Für die illegalen Pokerrunden soll der Lokalbetreiber regelmäßig seine Räume zur Verfügung gestellt haben. Die Memminger Kripo übernahm daraufhin die Ermittlungen gegen den 35-jährigen Betreiber des Wörishofer Lokals und seinen 27-jährigen Mitarbeiter.  In diesem Zusammenhang leiteten die Beamten auch Ermittlungen gegen drei Männer im Alter zwischen 25 und 48 Jahren ein, die an den verbotenen Spielrunden teilgenommen haben sollen. Die zuständige Staatsanwaltschaft erließ Anfang 2023 schließlich den Durchsuchungsbefehl.

Polizei nimmt Verdächtige fest und stellt Bargeld sicher

Mehrere Menschen nahm die Polizei im Zuge der Razzia vorläufig fest und nahm die Personalien der Anwesenden auf. Zudem stellten die Beamten bei mehreren Tatverdächtigen Bargeld sicher, das sich insgesamt auf einen niedrigen fünfstelligen Betrag beläuft.

Haftstrafe von bis zu fünf Jahren ist möglich

„Ziel der Ermittler ist es, eventuelle Zusammenhänge zu anderen Verfahren im Glückspielbereich herzustellen oder auch zu überprüfen, ob es Hinweise auf eine Verbindung zur Organisierten Kriminalität gibt“, sagt Stabik gegenüber unserer Redaktion. Glücksspiel sei nur in staatlichen Casinos legal unter bestimmten Kriterien. Dabei gehe es dem Staat auch darum, mit einer kontrollierbaren Umgebung das Risiko einer Spielsucht zu minimieren. Ebenso stehe bei der Vorgehensweise die Prävention im Raum: „Bei regelmäßigen Treffen in solchen Runden können sich Menschen schnell verschulden. Das kann wiederum zu Folgetaten führen.“ Werden den Verdächtigen im Zuge der Razzia tatsächliche Verwicklungen in illegale Glückspiele und deren Veranstaltung nachgewiesen, ist laut Polizeisprecher ein Strafmaß von bis zu fünf Jahren Haft möglich.

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